Essstörung und Adipositas

Den Essstörungen ist gemeinsam, dass ein normales Essverhalten nicht möglich ist. Es kann zu gefährlichen Diäten, Erbrechen, zu hoher Kalorienzufuhr und Heißhungerattacken kommen. Essstörungen sind in den letzten Jahren immer häufiger geworden, als Ursache dafür sieht man vor allem kulturelle Idealvorstellungen vom Gewicht, insbesondere bei Frauen an. Oft ist eine Verhaltenstherapie zur Behandlung einer Essstörung sinnvoll.

Bulimia nervosa

Bei einer Bulimie steht ebenfalls die starke Beschäftigung mit dem Körpergewicht im Vordergrund. Betroffene haben das Gefühl, so wie sie sind, nicht in Ordnung zu sein. Deshalb versuchen sie das Gewicht durch Diäten, übermäßigen Sport, Medikamentenmissbrauch oder Erbrechen nach dem Essen zu regulieren. Es kommen massive Heißhungerattacken und Essanfälle hinzu, sodass das Gewicht, im Gegensatz zur Anorexie, meist im Normalbereich bleibt. Auch von einer Bulimie sind mehr Frauen als Männer betroffen und das Erkrankungsalter ist eher in der Jugendzeit. Es betrifft etwa 1-3% der Menschen.

Binge-Eating

Bei dieser Störung kommt es - wie bei der Bulimie - zu unkontrollierten Essattacken. Es werden in kurzer Zeit große Mengen Nahrungsmittel zu sich genommen, die den Kalorienbedarf des Körpers um ein vielfaches übersteigen. Die Betroffenen leiden sehr darunter. Es werden hier - im Gegensatz zur Bulimie - aber keine kompensatorischen Maßnahmen ergriffen, sodass die Patienten oft übergewichtig oder adipös sind. Dieses Syndrom tritt bei etwa 3-5% der Menschen auf. 

Adipositas

Eine Adipositas liegt vor, wenn im Körper übermäßig viel Fett eingelagert ist. Sie wird als eine chronische Gesundheitsstörung bezeichnet und beruht auf polygenetischer Veranlagung sowie schlechten Lebensgewohnheiten. Übermäßige Kalorienzufuhr, zu üppiges, aber auch falsches Essen (Fast Food), sowie Bewegungsmangel sind die Ursachen für das krankhafte Übergewicht.

Übergewicht und Adipositas sind in der Bevölkerung epidemisch verbreitet: Etwa jeder dritte erwachsene Bundesbürger ist deutlich übergewichtig und sollte aus medizinischen Gründen Gewicht abnehmen. In einer begleitenden Therapie können die zugrunde liegenden psychischen Faktoren gründlich untersucht werden.

Anorexia nervosa, Magersucht

Bei der Magersucht bemüht sich der Patient beständig, ein möglichst geringes Gewicht zu erreichen, dieses weiter zu reduzieren oder zu halten. Am häufigsten ist die Störung bei heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen, aber auch junge Männer, Kinder und Frauen bis zur Menopause können daran erkranken. Die Betroffenen haben starke Angst vor einem zu dicken Körper und ihr Selbstwert hängt stark davon ab. Das gefährliche Untergewicht kann dem Körper dauerhaften Schaden zufügen und sogar akut lebensbedrohlich sein. Zu den Symptomen gehören eingeschränkte Nahrungsauswahl, übertriebene körperliche Aktivitäten, selbstinduziertes Erbrechen und Abführen und der Missbrauch von Appetitzüglern und Abführmitteln. Erbrechen kann, muss aber nicht Teil dieser Störung sein. Die Anorexia nervosa wird ab einem BMI (Körpermaßindex) unter 17,5 diagnostiziert.